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Neubau des Schützenhauses
Abbruch der alten, und Entstehung unserer neuen
Schießsportanlage 1987/1988
von Bert Lehmann.
Es war alles etwas eng und nicht mehr zeitgemäß. Auch hatte der Zahn der Zeit an der Bausubstanz unserer Schießsportanlage genagt und seine Spuren hinterlassen. Dringende Sanierungs- sowie Umbauarbeiten waren erforderlich, sollte das Schützenhaus in einen zeitgemäßen Zustand versetzt werden. Oder sollte man sogar neu bauen?
Solche Baumaßnahmen kosten viel Geld. Die Reise unseres Präsidenten nach Koblenz zur Bezirksregierung um Zuschüsse aus dem goldenen Plan zu bekommen machte die Entscheidung leichter. Diese hieß: Abriss des alten Gebäudes, und Neubau.
Eiligst wurde geplant, Anträge gestellt, und es gab eine Menge Schreibarbeit bis die Genehmigung unseres Baues und die Finanzierung gesichert. Nun stand dem eigentlichen Abbruch nichts mehr im Wege.
Aber ein Verein wie der unsrige, mit ständig wiederkehrenden Veranstaltungen - ohne ein eigenes Heim? Dann unser 75-jähriges im nächsten Jahr - wie sollte das alles gehen?
Unser Königsschießen an Fronleichnam fand noch in altgewohnter Weise statt, dann ging alles Schlag auf Schlag.
Kaum eine Woche später stand schweres Gerät zum Abbruch bereit, und der Abriss begann. Einige unserer älteren Mitglieder sahen wehmütig diesem traurigen Tun zu. Hatten sie doch in der Zeit nach dem Krieg, in der Baumaterial und Geld knapp war, Stück für Stück dieses Werk erstellt, im nachhinein manchen Wettkampf dort ausgetragen und viele frohe und gesellige Stunden verbracht.
Nun stand der Bagger da.
Nach Ausschreibung begann die Fa. Wolf kurze Zeit später mit der Ausführung der Rohbauarbeiten. Diese schritten zügig voran, sodass nach kurzer Zeit Zimmermeister Wendling vom aufgeschlagenen Dachstuhl aus seinen Richtspruch sprechen konnte.
Nun entdeckten flinke Rechner, dass man die Schalung auch selbst aufbringen kann und die dabei eingesparten Kosten für andere Maßnahmen besser verwendbar wären. Das gleiche galt für die Dacheindeckung, den bereits ausgeschriebenen Innenputz, sowie für die Außenanlagen. Für die Aktiven begann die Zeit der Eigenleistung. Es wurde genagelt, geklebt, gemauert, verputzt, verkleidet und gepflastert. Keine freie Stunde an den Samstagen wurde ausgelassen. Auch musste manche freie Abendstunde herhalten, die Baumaßnahmen in Eigenleistung weiterzutreiben.
Endlich war es soweit, dass unser traditionelles Blumenköniginschießen termingemäß in dem eigens dafür hergerichteten Pistolenstand ausgetragen werden konnte, und wir in den neuen - fast fertigen - Räumen mit unseren Gästen feiern konnten.
Es vergingen wieder einige arbeitsreiche Wochenenden. Fenster und Türen waren eingebaut, Toilettenanlage in benutzbarem Zustand, die Innenputzarbeiten soweit abgeschlossen, die Heizung funktionsfähig und die Küche fast fertiggestellt, sodass wir am 28.11.1987 den Hüttenabend mit unseren Frauen und Gästen in den neuen Räumen feiern konnten.
Heute schreiben wir den 15.12.1987. Die Ausbauarbeiten sind weiter fortgeschritten, und unser Ziel geht dahin, die Bauarbeiten soweit voranzutreiben, dass unser Ostereierschießen 1988 traditionell an den Ostertagen stattfinden kann.
Zu unserem 75-jährigen Jubiläum vom 02.- 05.06.1988 soll die neue Schießsportanlage fertiggestellt sein, eingewiehen und gleichzeitig der neue Schützenkönig und Adlerkönig dort ausgeschossen werden.
Dank gilt allen, die bis heute durch Spenden, Sachzuwendungen und ihren persönlichen Einsatz bei Eigenleistung mitgeholfen haben, dass unser Werk soweit fortgeschritten ist.
Wenn Sie nun, lieber Leser, heute diese Zeilen lesen, wird unser Werk fertiggestellt sein. Sie haben sich sicher schon selbst davon überzeugt, und ich hoffe, dass sie es für gut befinden.
(Aus der Festzeitschrift zum 75. Stiftungsfest- 1988). Abschrift: H. Küppers