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Jahresbericht 1956
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Letztwillige Verfügung
Bewogen durch meine langjährige Verbundenheit mit der Zeller Schützengesellschaft e.V. verankere ich diesen meinen letzten Willen im Gedenken an all die schönen Stunden, die ich mit den alten Zeller Schützen verleben durfte.
Ich verfüge hiermit, daß an dem Tage, an dem meine sterblichen Überreste der Heimaterde übergeben werden, die Zeller Schützen, die mir uniformiert das letzte Geleit geben, hinsichtlich Speiß und Trank in meinem Hause so bewirtet werden, daß ihnen kein Wunsch versagt bleiben soll bis zu einem Gesamtaufwendungsbetrag von
DM 1000,00 (eintausend)* Dabei soll dieses Ereignis in der Zeller Bevölkerung so lebendig bleiben, daß noch nach Generationen die einmalige Zeller – Schützenliesel, Elisabeth Amling geb.Münster, als Luder und Schinotz als Schrecken der Zeller Schützenfrauen allgemein verschrien, in Wirklichkeit aber ein Menschenkind mit einem guten, goldenen Herzen in aller Munde sein soll.
Zell-Mosel am Tage der Generalversammlung, den 4.März 1956
Unterschrift : Elisabeth Amling
als Zeugen: Jakob Bohn, Präsident
Heinrich Schmitz, Hauptmann
Gottfried Bauer, Schützenbruder Gerhard Kilian, Vereinsmeister 1955 Friedrich
Franz Pütz
* viel Geld, wenn man bedenkt, dass der Durchschnittslohn im Jahre 1956 bei ca. bei 300 DM brutto im Monat lag.
08.03.1956 - Rhein-Zeitung
Mit dem "Ich bin ein freier Wildbrettschütz" eröffnete am Sonntag im Hotel Amling die Schützengesellschaft ihre Jahreshauptversammlung. Präsident Jakob Bohn bat um noch regere Beteiligung am Saalschießen während der Wintermonate, Das sei auch mit Rücksicht auf das Ausschießen der Moselschützenkette in Cochem am 14. April erforderlich. Zur Förderung des Schießsports habe der Vorstand auch für das Saalschießen einige Preise zur Verfügung gestellt. Über den Ablauf des Schützenjahres berichtete Schriftführer Andreas Gies.
Aus den Ausführungen des Kassierers Heinz Petersen war zu entnehmen, daß durch die Gesellschaftskasse ein erheblicher Betrag lief. Insbesondere der Bau des Schießplatzes und dessen Einrichtung verursachten beachtliche Leistungen, die wesentlich durch die Mithilfe der Stadt möglich waren. Präsident Bohn dankte hierfür dem Bürgermeister Weimer und dem Stadtrat. Da auf dem Schießplatz aus Sicherheitsgründen roch einiges zu tun sei, bat der Präsident um das weitere Wohlwollen der Stadt Zell und forderte die Schützenbrüder zum persönlichen Einsatz auf. Worte der Anerkennung widmete der Präsident dem Schützenhauptmann Heinrich Schmitz, der mit einigen Getreuen - unter ihnen auch Schützenkönig Heinz Münster - bei der Platzherrichtung vorbildlich mitgearbeitet hätten. Der Präsident wies die Gerüchte über zu großzügige Ausgaben für den Dreikönigsball bzw. das Engagement der Vortragskünstlerin als unbegründet zurück. An dem betreffenden Abend hätten die Einnahmen das Engagement voll gedeckt. Letzten Endes zeigte auch der Jahresabschluss der Kasse ein erfreuliches Ergebnis.
Die Wahl des Präsidenten führte der älteste Schützenbruder, Xaver Schier, durch. Einstimmig wurde Präsident Jakob Bohn wiedergewählt, desgleichen die übrigen Vorstandsmitglieder, und zwar Schützenhauptmann Heinrich Schmitz, Schützenfeldwebel Karl Binzen, Schriftführer Andreas Gies und Stellvertreter Karl Knaden, Kassierer Heinz Petersen und Stellvertreter Josef Görgen, 1 Schießmeister Peter Bremm, 2. Georg Fischer, Beisitzer Hans Zirwes und Horst Schuchardt.
Den Satzungsänderungen stimmte die Versammlung zu. Der Vorstand wurde demgemäß auf zwei Jahre wie bisher gewählt, doch scheidet eine Hälfte der Vorstandsmitglieder nach einem Jahr aus. Wiederwahl kann erfolgen.
Sodann wurde die Teilnahme der Schützengesellschaft an der Fronleichnamsprozession beschlossen. Über die Beteiligung an auswärtigen Veranstaltungen stimmte die Versammlung dem Vorschlag des Präsidenten zu, dass neben einem Freundschaftsbesuch in Bonn-Poppelsdorf nur offizielle Veranstaltungen des Moselschützenbundes besucht werden: am 6. Mai in Cochem, Mitte Juli in Treis und Mitte August in Klotten.
Das Schützenfest in Zell ist am 5. August. Der Präsident überreichte dem vorjährigen Schützenkönig, Bürgermeister Weimer, den Erinnerungsorden.
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Abschrift HKÜ - 21.04.2017 - Original in der Chronik
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31.03.1956 Walter Lehmen tödlich verunglückt.
Die Beisetzung fand am 04.04.1956 statt.
06.04.1956 - Trierischer Volksfreund
Großes Trauergeleit für Walter Lehmen
Feuerwehr, Schützen, Lehrer, Schüler und viele Freunde trauern mit den Angehörigen
ZELL. Selten hat der Tod eines jungen Mannes soviel Anteilnahme unter der Bevölkerung ausgelöst, wie der von Walter Lehmen, der im 21. Lebensjahre an den Verletzungen bei einem Motorradunfall gestorben ist. Dumpfer Trommelwirbel begleitete den letzten Weg eines jungen Menschen, der für seine Hilfsbereitschaft und kameradschaftliche Haltung bekannt war. Das letzte Geleit gab ihm die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zell, deren Löschmeister er gewesen ist und in der er durch zwei Jahre hindurch im Wettstreit als bester, Feuerwehrmann des Jahres ausgezeichnet wurde.
Mit ihm gingen die Schützen, die gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr dem Verstorbenen am Sarg die letzten Ehren erwiesen. Hunderte von Zellern, unter ihnen die Schulkameraden und die Weinbauschüler aus Buliay, die mit ihm erst vor vierzehn Tagen die Abschlussprüfung machten, folgten im großen Trauerzug.
Nach der kirchlichen Feier' auf dem Friedhof sprach Wehrführer Koch Worte des Gedenkens und zeichnete kurz ein Bild über Walter Lehmen, der dereinst die Zeller Wehr übernehmen sollte. Für die Feuerwehr bedeute sein Tod ein sehr schwerer Verlust der nicht so leicht ersetzt werden könne. Sein Idealismus und sein Eifer seien Vorbild für alle gewesen. Man werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Schützenhauptmann Heinrich Schmitz überbrachten den letzten Gruß der Schützengesellschaft und hob die Opferbereitschaft und das kameradschaftliche Verhalten des hoffnungsvollen Jungschützen hervor. Für die Lehrer und Schüler der Weinbauschule Bullay sprach Dr. Voss. Es sei unfassbar, dass der bei Lehrern und Schülern so beliebte Jungwinzer schon knapp vierzehn Tage nach der Abschlussfeier an der Schule nicht mehr unter den Lebenden weile. Er habe beruflich zu großen Hoffnungen berechtigt. Zum letzten Male senkten sich dann über dem Feld der vielen frischen Gräber die Fahnen der Vereine, während ein Hornist der Feuerwehr zum Heimgang des viel zu früh Verschiedenen den Zapfenstreich blies.
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Abschrift HKÜ - 21.04.2017 - Original in der Chronik
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02.06.1956 - Trierische Landeszeitung
Schützenkönig Dr. med Josef Treis empfängt vom Präsidenten der Schützengesellschaft der Stadt Zell, Jakob Bohn , die Königskette im Beisein vom Schützenhauptmann Heinrich Schmitz.
Kurz nach 13 Uhr erklang am Fronleichnamstag Marschmusik durch die Straßen der Stadt. Unter Vorantritt der Orchestervereinigung marschierten die Zeller Schützen zum Schießplatz im Altlayerbachtal zum Königsschießen. Hier draußen hatte sich bei schönem Sommerwetter bald eine lebhafte Knallerei auf den Schießständen entwickelt. Gespannt folgte man dem Schießen auf den Königsvogel, den es in diesem Jahre schon früh erwischte. Kurz nach 16 Uhr hatte, Schützenhauptmann Heinrich Schmitz den Königsvogel „wundgeschossen". Doch musste noch mancher Schuss auf ihn abgegeben werden, bis dann Dr. med. Josef Treis, diesem
passionierten und als äußerst heggerecht bekannten Waidmann, dem das Waidwerk seit vielen Jahren zur Erholung nach verantwortungsvoller, anstrengender Berufstätigkeit geworden ist, der Meisterschuss gelang.
Große Freude herrschte bei den Schützen, die unter Führung ihres Präsidenten Jakob Bohn vor den Schießständen angetreten waren und erstmals ihren neuen König Josef I. mit einem dreifachen Gut Schuss" zujubelten. Die Nachrichten vom neuen Schützenkönig war auch sehr schnell bis in die Stadt gedrungen und alle beglückwünschten den neuen König wie auch die Schützengesellschaft. Doch wurde weitergeschossen und bei den einzelnen Schießdisziplinen gab es spannende Wettkämpfe. Jeder wollte der beste Schütze sein. An dem Schießstand für die Damen sah man ebenfalls, dass auch hier „scharf geschossen" wurde und daß eine ruhige Hand und ein scharfes Auge ausschlaggebend sind. Hier sah man altbekannte „Rivalinnen", die im Wettkampf nicht aus der Ruhe zu bringen waren. Es wurden Ergebnisse erzielt, die sogar ihrem Schießmeister Hans Zirwes Achtung abverlangten. Harte Kämpfe gab es in diesem Jahre beim Schießen um den Vereinsmeister und den Wanderpokal der Stadt Zell. Auch hier waren es wieder bekannte Schützen, die bereits bei auswärtigen Schützenfesten manchen Sieg erringen konnten.
In feierlichem Zuge wurde gegen 20 Uhr Schützenkönig Dr. Treis in die Stadt geleitet. Am Abend war der neue Schützenkönig dann mit im Vereinslokal „Rotes Haus" versammelt, wo so manches schöne Schützenlied erklang.
Hier die Ergebnisse der Schießdisziplinen.
Vereinsmeister:
Georg Fischer mit 41 Ringen (je zwei Schuss stehend, kniend, liegend freihändig).
Wanderpokal der Stadt Zell:
Peter Bremm zum zweiten Male mit 48 Ringen (Serie mit fünf Schuss stehend angestrichen).
Ordenschießen:
1. Matthias Bohn mit 29 Bingen, 2. Hans Schier, 3. Georg Fischer mit je 29 Ringen (drei Schuss angestrichen).
Wertpreisschießen:
1. Peter Bremm mit 30 Ringen, 2. Paul Richter (Cochem). und 3. Paul Bohn mit je 30 Ringen.
Damenschießen:
1. Frau Maria Bohn mit 27 Ringen, 2. Else Schmitz und 3. Frau Jakob Brauer mit je 26 Ringen.
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Abschrift HKÜ - 30.04.2017 - Original in der Chronik
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1956
Folgende Bilder sind mir freundlicherweise heute 02.05.2014 von der Familie Treis - Weingut Treis - zur Verfügung gestellt worden. Herzlichen Dank.
Das rechte Bild zeigt San. Rat Dr. Josef Treis mit seinem Nachfolger Josef Zirwes - Hotel Zur Post -
18.12.1956 - Beisetzung Wilhelm Hering
Wilhelm Hering ist durch ein Unglücksfall verstorben.