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Jahresbericht 1955
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05.03.1955 – Rhein-Zeitung
Josef Eich zu Grabe getragen
-rz- ZELL. Der Zigarrenfabrikant Josef Eich, der im besten Mannesalter verstarb, wurde am Donnerstag unter starker Beteiligung zur letzten Ruhe geleitet. Der Verstorbene war Jahrelang Ehrenpräsident des Schützenvereins. Einmal errang er auch die Königswürde. Deshalb wurde dem Leichenbegängnis voraus die Schützenkette auf einem samtenen Kissen getragen. Es folgten Bürgermeister Weimer als jetziger Schützenkönig mit seinen beiden Adjutanten und die Mitglieder der Gesellschaft, zum Teil in Uniformen. Am offenen Grube ehrte eine Salve den toten‚ Kameraden. Außerdem wurde ihm als passioniertem Jäger das „Halali - die Jagd ist aus" geblasen.
1955
Josef Eich, Schützenkönig 1929 und Ehrenpräsident der Gesellschaft hat die Wiedergründung noch miterlebt.
Grabrede vom 03. März 1955 durch den Präsidenten Jakob Bohn.
Werte Familie Eich, Schützenbrüder, liebe Trauergemeinde.
Unser lieber Schützenbruder Josef, Majestät i.J. 1929
und Ehrenpräsident seit der Wiederbelebung hat seinen irdischen Lauf vollendet. Seinen im schweren Leid verzehrten Körper decken schon die ersten Krumen der Zeller Erde.
Seit 30 Jahren war sie ihm, einem Sohn des Rheins, zur Wahlheimat geworden und nun findet er hier, zu Füßen des runden Turms seine letzte Ruhestätte, wo die Zeller inmitten ihrer Weinberge, seit 1000 Jahren ihre Toten begraben.
Wir haben ihn durch unser letztes Geleit geehrt, und durch uns vor unseren Augen soll er noch einmal lebendig werden, bevor er durch den Grabeshügel für immer von uns getrennt wird.
Ich möchte nur herausstellen, was er uns als Schützenbruder bedeutet hat, und ihnen hier am offenen Grabe ins Gedächtnis rufen, dass er einer der Getreuesten war, der mit unserer Gesellschaft seit der 1. Wiedergründung 1929 bis auf sein Sterbebett auf Gedeih und Verderben verbunden war.
Seiner Verantwortung und Tatkraft war es zu verdanken, dass unser materieller Besitz nicht ganz verloren ging, wofür er manche Gefahr und ein persönliches Risiko auf sich nahm. Mehr aber bedeutet, dass seine Begeisterung und sein Schwung dafür sorgten, dass der gute alte Schützengeist in den schwersten Jahren nicht erlosch. Nicht nur von Jahren und Tagen hängst es ab, ob wir genug gelebt haben, sondern von der inneren Einstellung zu den uns vom Herrgott und dem Leben gestellten Aufgaben.
So war er ein opferbereiter Präsident, ein weitsichtiger Organisator, und auch einer unserer besten Schützen der Erfolg um Erfolg an der Fahne unserer Gesellschaft heftete.
Wenn er anderen Freude und Frohsinn spenden konnte, tat er es grenzenlos. Und wie oft tat er es riss uns mit in Begeisterung und im Schwung seiner leuchteten Stimme. Ja wer die Jahre der Blüte der Gesellschaft mit ihm erleben durfte, dem genügen diese Worte, um alles lebendig werden zu lassen und zu erkennen, was uns ein Josef Eich bedeutet hat. Und es werden die Erinnerungen wach an all die Schützenbrüder, die auch dabei waren und ihren Teil beitrugen und welche bereits den Weg aller Irdischen unserem Josef vorausgegangen sind, die weit ab in fremder Erde ruhen, oder in der Heimat ihren Ruhestatt gefunden haben. Möge ihr Einstellung und Begeisterung, die sie als echte Schützenbrüder beflügelt hat uns Vorbild und Ansporn sein für ein neues Leben und Aufblühen.
Die Angehörigen mögen sich an dem Ruhm des Toten aufrichten und der Tage gedenken, die sie in Glück mit ihm verlebten. Mit ihnen bitten wir den Herrgott im Stillen Gebet um Gnade für seine Seele. (Hut ab – Ich danke Ihnen)
Unsere letzten Worte, am Grabe unseres Ehrenpräsidenten sei aber das Lied vom guten Kameraden, unser Schützengruß , Ehrensalven und Ihr Echo mögen es in den Heimatbergen wiederschallen lassen, dass einer unserer Besten für immer von uns gegangen ist.
Abschrift vom Original J.Bohn : H. Küppers
1955
01.08.1955 - Pachtvertrag mit der Stadt Zell
Pachtvertrag und Lageplan zum ausdrucken
Pachtvertrag [227 KB] | Lageplan [221 KB] |
21.09.1955 - Trierischer Volksfreund
21.09.1955 - Trierischer Volksfreund
Böllerschüsse dröhnten durch das Moseltal bei Zell
Enthüllung des Namensschildes „Bürgermeister – Weimer Schießplatz“
ZELL. Wir berichteten bereits über die Verleihung der Wander- und Ehrenpreise beim Schützenfest. Es wurde außerdem um Orden, Plaketten und Wertpreise geschossen. Die ersten Sieger beim Ordenschießen wurden Georg Fischer (Zell) und Alfons Jonas (Bonn) mit je 30 Ringen, ferner Heinz Münster (Zell) und Mathias Bohn (Zell) mit je 29 Ringen. Beim Schießen um die 50 Wertpreise waren erste Sieger Richard Neckermann (Mörz), Bernd Küppers (Zell), Georg Fischer (Zell), Anton Link (Moselsürsch bei Polch), Sesterhenn (Mörz) Alf Michel (Kastellaun), Heinrich Schmitz (Zell), Fritz Tullius (Klotten) und Gottfried Gerhards (Büchel) mit je 30 Ringen.
Für die Damen stand ein besonderer Schießstand bereit dem sehr fleißig geschossen wurde. Die besten Ergebnisse erzielten 1. Thea Pöllig (Klotten) und Frau Maria Bohn (Zell) mit je 26 Ringen, 2. Else Schmitz (Zell), Fräulein Näckel (Ulm) und Frau Ilse Reisen (Zell) mit je 25 Ringen. 3. Frau Marianne Küppers (Zell) mit 23 Ringen und 4. Frau Luise Brauer (Zell) und Fräulein Wetzel (Hamburg) mit je 22 Ringen.
Bei der Enthüllung des Namensschildes „Bürgermeister-Weimer-Schießplatz" rief, nach dem Vortrag eines Prologs durch Gerd Lawen, Präsident Jakob Bohn noch einmal die Erinnerung wach an die früheren Schützenfeste auf dem alten Platze, der für Siedlungsbauten freigemacht werden mußte. Mit teilweise empfindlichen Opfern der einzelnen Schützen und dank der Unterstützung durch die Stadt und besonders ihrem Bürgermeister konnte der neue Schützenplatz an einer sehr schönen Stelle des Altlayer Bachtales erstehen. Besonderen Dank auch an Georg Weimer, ein Befürworter für dieses schöne Stück Land was mit jeweils 1 DM jährlich zu pachten war. Als Schützenköing 54/55 ließ er sich nicht nehmen die Pacht an die Stadt im voraus für 99 Jahre zu bezahlen.
In dem neuen Namen soll der Dank an Stadt und Bürgermeister seinen Ausdruck finden. Als das Namensschild enthüllt wurde, dröhnten die Böller durch das Tal. Während des Schützenballes, der im Weinhaus „Schwarze Katz" I stattfand, gab es allgemein eine große Freude, als Präsident Jakob Bohn unter den Schützen aus Bonn-Poppelsdorf in Hubert Bönsch -einen alten Zeller begrüßen konnte, dessen Vater im Jahre 1913, dem Gründungsjahr der Zeller Schützengesellschaft, zuerst Schützenkönig war. -
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Abschrift HKÜ - 21.04.2017
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